Aktien & Fonds Börse Top ArtikelRegelmäßig sparen für Kinder – ist der ETF-Sparplan die beste Möglichkeit Von: Oliver Schoch Veröffentlicht am 1. Mai 201915 Minuten zum lesen1 0 1,572 Teilen bei Facebook Teilen bei Twitter Teilen bei Google+ Teilen bei Reddit Teilen bei Pinterest Teilen bei Linkedin Teilen bei Tumblr ETF symbol on financial paperImmer mehr Eltern beschäftigen sich damit, wie sie für ihre eigenen Kinder sinnvoll sparen können. Während in früheren Zeiten fast ausschließlich ein klassisches Sparbuch eröffnet wurde, beispielsweise von den Eltern oder Großeltern, stehen heutzutage deutlich renditestärkere Produkte am Finanzmarkt zur Verfügung. Eines der in den letzten Jahren am häufigsten genannten Finanzprodukte, welches ideal auch zum Sparen für Kinder geeignet ist, ist der ETF-Sparplan. Doch wie vorteilhaft ist diese Variante überhaupt, welche Alternativen gibt es und mit welcher Rendite können Sie rechnen, wenn Sie auf diese Weise für Ihr Kind sparen?Sparen fürs Kind: Klassisches Sparbuch hat immer öfter ausgedientFrüher was nahezu selbstverständlich, dass Eltern bzw. Großeltern schon kurz nach der Geburt eines Kindes ein Sparbuch für den Nachwuchs eröffneten. Dies wurde häufig seitens der Banken unterstützt, indem beispielsweise Geschenkgutscheine zur Geburt versendet worden. Heutzutage hat das Sparbuch zum regelmäßigen Vermögensaufbau allerdings immer öfter ausgedient, was natürlich an den geringen Zinsen liegt. Auf den meisten normalen Sparkonten erhalten Anleger und Sparer nämlich nicht einmal mehr einen Zinssatz von 0,5 Prozent. Aus diesem Grund sehen sich immer mehr Eltern, die zumindest mit einer durchschnittlichen Rendite für ihr Kind sparen möchten, nach Alternativen um.Glücklicherweise gibt es mehrere Sparverträge, die bestens zum Aufbau eines Vermögens für Kinder geeignet sind. Dabei handelt es sich zum Beispiel um:FondssparplanETF-SparplanAktiensparplanAusbildungversicherungBanksparplanMit diesen unterschiedlichen Möglichkeiten möchten wir uns kurz beschäftigen, bevor wir näher auf die Frage eingehen, ob vielleicht meistens der ETF-Sparplan die beste Variante ist.Fondssparplan: Aktienfonds bringen oft die beste RenditeEine Sparform, die mittlerweile schon seit über 20 Jahren am Markt angeboten wird, ist der Fondssparplan. Hier entscheiden Sie sich, beispielsweise monatlich für 50 Euro bestimmte Fondsanteile zu erwerben, die Sie selbst auswählen können. Der Sparplan läuft vollkommen automatisch, sodass diese Anteile für den festgelegten Betrag Monat für Monat ohne manuelles Eingreifen gekauft werden. Grundsätzlich können Sie sich im Rahmen eines Fondssparplans für die folgenden Formaten entscheiden:GeldmarktfondsRentenfondsOffene ImmobilienfondsAktienfondsBeachten Sie allerdings, dass die meisten Rentenfonds und erst recht Geldmarktfonds ebenfalls häufig mit einer nicht guten Rendite ausgestattet sind. Besonders lohnenswert sind stattdessen Aktienfonds, bei denen die jeweiligen Fondsmanager eine aktive Selektion vornehmen und so versuchen, eine Rendite über dem Marktdurchschnitt zu erzielen.Aktiensparpläne: neue Variante für AktienfansVielleicht möchten Sie nicht über einen Fondssparplan die Auswahl der jeweiligen Aktien, die zum Beispiel im Portfolio des Aktienfonds sind, dem Fondsmanager überlassen. Stattdessen trauen Sie es sich selbst zu, einzelne Aktientitel zu selektieren, die vielleicht besonders gute Chancen auf eine positive Entwicklung haben. Unter dieser Voraussetzung können Sie natürlich auch für Ihr Kind zum Sparen einen Aktiensparplan nutzen. Bei diesem Sparplan kaufen Sie Monat für Monat eine bzw. mehrere Aktien, sodass die Funktionsweise ähnlich wie die des Fondssparplans ist.Ausbildungversicherung kaum noch angebotenNur der Vollständigkeit halber möchten wir auf ein Versicherungsprodukt eingehen, welches viele Jahrzehnte ebenfalls häufiger genutzt wurde, wenn Sie für Ihr Kind regelmäßig sparen wollten. Es handelt sich dabei um eine Ausbildungversicherung, die eine Variante der Lebensversicherung darstellt. Heute ist dieses Produkt nicht nur kaum noch gefragt, insbesondere wegen der geringen Renditen, sondern wird nur noch selten angeboten.Banksparplan: klassische AlternativeDie klassische Alternative, wie Sie für Ihr Kind sparen können, ist noch immer der Banksparplan. Im Grunde handelt es sich dabei um eine Art Abwandlung vom Sparbuch, denn in diesem Fall zahlen Sie automatisch Monat für Monat eine Sparrate in einen Vertrag ein. Der Unterschied zum Sparkonto besteht darin, dass der Banksparplan eine bessere Rendite hat und meistens nicht nur Zinsen gezahlt werden, sondern ab einer gewissen Laufzeit Prämien hinzukommen.ETF-Sparplan: gute Performance und geringe KostenKommen wir nun zum ETF-Sparplan und damit auch zu der Frage, ob diese Sparvariante tatsächlich in den meisten Fällen die beste Alternative ist, wenn Sie gerne für Ihre Kinder sparen möchten. Zunächst einmal etwas zu den Eigenschaften der Exchange Traded Funds, wie die ETFs eigentlich heißen. Es handelt sich um sogenannte Indexfonds, denn der jeweilige Fondsmanager ist passiv und bildet durch Kauf bestimmter Aktien lediglich einen Vergleichsindex ab, wie zum Beispiel den DAX. Aus diesem Grund können ETFs im Prinzip auch nie besser performanen, als der jeweilige Basisindex. Dies hat in der Vergangenheit allerdings keine durchweg negativen Auswirkungen, sondern ganz im Gegenteil.Erstaunlicherweise gibt es zahlreiche ETFs, die sogar eine bessere Performance erzielen als aktiv gemanagte Fonds. Hinzu kommt noch eine weitere Tatsache: ETFs sind Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds fast immer (deutlich) günstiger. Dies liegt daran, dass kein aktives Fondsmanagement stattfindet und somit die bei aktiv gemanagten Fonds oftmals berechnete Managementgebühr wegfällt. Ferner gibt es bei ETFs kein Ausgabeaufschlag, sodass sich daraus eine relativ geringe Gesamtkostenquote von jährlich durchschnittlich 0,4 bis 0,5 Prozent ergibt. Genauso flexibel wie aktiv gemanagte Fonds sind ETFs ohnehin, denn im Zuge des jeweiligen Sparplans können Sie sich frei für die entsprechenden Anteile, die Sparrate und weitere Details entscheiden.Für einen ETF-Sparplan, der eine sehr gute Möglichkeit sein kann, wenn Sie für Ihre Kinder oder Enkelkinder sparen möchten, sprechen also die folgenden Vorteile:Durchschnittlich gute RenditeGeringe KostenFlexibilitätGroße Auswahl an ETFsWie sieht es mit der Sicherheit aus?Besonders für Großeltern, aber natürlich auch für Eltern, stellt sich im Zusammenhang mit dem Sparen für die Kinder und Enkelkinder fast immer eine wichtige Frage: Wie sicher ist das gewählte Finanzprodukt? Bei ETFs ist es so, dass die in den Sparvertrag fließenden Fondsanteile im Rahmen eines Sondervermögen verwahrt werden. Dies bedeutet, selbst wenn die Fondsgesellschaft insolvent werden sollte, sind Ihre Anteile von der Insolvenzmasse ausgenommen. Es gibt bei ETF-Fonds also meistens kein Emittentenrisiko.Die Einschränkung „meistens“ ist deshalb wichtig, weil sogenannte physisch replizierende und swap-basierende (synthetische) ETFs existieren. Bei physisch replizierenden ETFs haben die jeweiligen Fondsgesellschaften die entsprechenden Aktien aus dem Index tatsächlich im Portfolio, bei synthetischen ETFs werden diese lediglich über bestimmte Finanzprodukte, meistens Swaps bzw. Derivate anderer Natur, abgebildet. Die letztere Variante ist daher deutlich riskanter, weshalb aus unserer Sicht stets physisch replizierende ETFs bevorzugt werden sollten.Wie und wo eröffne ich einen ETF-Sparplan?Falls Sie von den Argumenten überzeugt sind, die dafür sprechen, dass der ETF-Sparplan auch beim Sparen für Ihre Kinder eine gute Alternative sein kann, stellt sich vermutlich die Frage, wie und wo Sie einen solchen Sparplan eröffnen können. Die Antwort ist relativ einfach. Es gibt mittlerweile zahlreiche Direktbanken, Filialbanken mit Vertrieb über die eigene Webseite sowie vor allem Online-Broker, die solche Sparpläne im Angebot haben. Nicht selten gibt es sogar Sonderangebote, sodass zum Beispiel einige ETFs kostenfrei gekauft werden können oder Jahresgebühren zumindest zeitlich befristet entfallen.Wenn Sie sich beispielsweise für eine Direktbank oder einen Online-Broker entscheiden, begeben Sie sich auf die entsprechende Webseite und beantragen dort zunächst einmal die Eröffnung eines Depots. Anschließend können Sie in der Regel bereits selektieren, welche ETFs Ihnen zukünftig innerhalb des Sparplans zur Verfügung stehen. Nach der Depoteröffnung loggen Sie sich also ein und selektieren einen Menüpunkt, der zum Beispiel lautet „ETF-Sparplan einrichten“. Bei dieser Einrichtung müssen Sie die folgenden Selektionen vornehmen:Namen des gewünschten ETF / ISINSparbeitragSparfrequenz (beispielsweise monatlich)Einzugrate zu welchem DatumEs ist übrigens aufgrund des sogenannten Cost-Average Effektes sinnvoller, dass Sie monatlich einen festen Betrag in den ETF-Sparplan einzahlen als jeden Monat eine bestimmte Anzahl von Anteilen zu erwerben. So kaufen Sie nämlich bei niedrigen Preisen mehr ETFs, dafür jedoch bei höheren Preisen weniger, sodass der Durchschnittseinkaufspreis geringer ist, als wenn Sie jeden Monat die gleiche Anzahl von Anteilen erwerben.Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der ETF-Sparplan tatsächlich mittlerweile eine der besten Alternativen ist, wenn Sie regelmäßig für Ihre Kinder oder Enkelkinder sparen möchten. Es besteht zwar keine eine hundertprozentige Sicherheit, aber da solche Sparpläne – insbesondere beim Vermögensaufbau für Kinder – durchschnittlich zwischen 10 und 20 Jahre laufen, ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie keine Verluste erleiden müssen. Für die ETF-Sparpläne sprechen zudem gute Renditen, geringe Kosten und eine hohe Flexibilität.