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Atomstrom wird zu Ökostrom – Der Handel mit den RECS-Zertifikaten

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© Ramona Heim - Fotolia.com

Mit einer solchen Photovoltaikanlage wird neben Wind- und Wasserkrafträdern unter anderem sogenannter Ökostrom erzeugt. Solche Anlagen gibt es in Deutschland immer mehr zu sehen, trotzdem ist Ökostrom nicht immer Ökostrom.

Möchten Sie auch mehr für die Umwelt tun? Eine gute Möglichkeit dafür ist die Umstellung auf Ökostrom, oftmals als „grüner Strom“ bezeichnet, der beispielsweise aus Wasser, Sonne, Wind oder Verbrennung von Biomasse erzeugt wird. Die Einspeisung erfolgt zusammen mit dem herkömmlich erzeugten Strom ins allgemeine Stromnetz. Da Strom immer das selbe Erscheinungsbild hat und sich auch optisch nicht unterscheiden läßt, kann man nicht differenzieren, welcher Strom verbraucht wird. Um zu ermöglichen, dass Ökostrom gesondert gehandelt und verkauft werden kann, wird für jede MWh des erzeugten grünen Stroms ein sogenanntes RECS-Zertifikat erstellt (RECS steht für „Renewable Energy Certificate System“ – Zertifikationssystem für erneuerbare Energien). Sie sollten allerdings genau hinsehen, wenn Sie darüber nachdenken, den Strom-Anbieter zu wechseln. Nicht jeder Strom mit RECS-Zertifikat stammt wirklich aus erneuerbaren Energien, oftmals handelt es sich dabei um Strom aus einem Atom- oder Kohlekraftwerk.

Atomstrom wird zu Ökostrom

Die Zertifizierung, Verwaltung und Überwachung von RECS-Zertifikaten erfolgt in jedem Gebiet über einen sogenannten Issuing Body, z.B. in Deutschland das Öko-Institut. Pro Einheit umweltfreundlichen Stroms wird ein Zertifikat ausgestellt und beim Verkauf des grünen Stromes wieder entwertet, diese Abwicklung erfolgt ausschließlich über den elektronischen Weg. Die Einspeisung des Öko-Stroms und des Stroms aus Atom- oder Kohlekraftwerken ins Stromnetz kann physisch nicht getrennt erfolgen und ist nur durch das RECS-Zertifikat gekennzeichnet. RECS Zertifikate werden zwischen Produzenten, Händlern und Energieversorgern gehandelt, jeder Teilnehmer muss Mitglied des RECS-System sein und der Issuing Body über jeden Handel informiert werden. Somit findet hier ein Etikettentausch statt, aus Kohle- und Atomstrom wird Ökostrom, der Ökostrom wird zu Atom- und Kohlestrom.

Keine Garantie für Ökostrom

Ein Wasserkraftwerk z.B. produziert umweltfreundliche Energie. Für einen Stromhändler bietet sich ganz einfach die Möglichkeit, Ökostrom zu erhalten, ohne wirklich Ökostrom einzukaufen. Er kauft RECS-Zertifikate vom Wasserkraftwerk preiswert in der entsprechenden Menge ein, die dem Verbrauch seines Ökostrom-Kunden entspricht und verkauft die entsprechende Menge RECS-Zertifikate an diesen weiter. So wird der „Schmutzstrom“ ökologisch veredelt. Entsprechend dem Verkauf der RECS-Zertifikate muss der umweltfreundliche Erzeuger seinen Strom ebenfalls umkennzeichnen, das heißt die entsprechende Menge der RECS-Zertifikate entwerten. Dies bedeutet, der Atom- und Kohlestrom wurde zum Ökostrom, im Gegenzug schiebt man dem Öko-Erzeuger den schmutzigen Kohle- und Atomstrom unter.

Die einzige Garantie, Ökostromkunden auch wirklich mit echtem Ökostrom zu versorgen, ist die Einspeisung direkt aus erneuerbaren Kraftwerken. Nur so kann man sicherstellen, dass der grüne Strom auch wirklich unter Einsatz von erneuerbaren Energien hergestellt wurde.

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